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LUDWIG ERHARD – IM ORIGINAL

Zum 125. Geburtstag Ludwig Erhards Anfang 2022 wurde der neue Ausstellungsbereich "LUDWIG ERHARD – IM ORIGINAL" eröffnet, der einen sehr persönlichen Blick auf den ersten Bundeswirtschaftsminister und späteren Bundeskanzler wirft. Präsentiert wird der neue Bereich der Dauerausstellung in der sogenannten Schatzkammer im Neubau des LEZ. Gezeigt werden authentische Bilder und Objekte aus dem privaten Nachlass von Ludwig Erhard, der unter spektakulären Umständen in den 1990er-Jahren verkauft wurde und auf verschlungenen Pfaden nach Fürth gelangte.

Die Geschichte hinter der Ausstellung
Im Juni 1993 schaltete der Verein Ludwig-Erhard-Stiftung e.V. in Bonn ein winziges Inserat „Wohnungsauflösung“. Der Bonner Kunsthändler F.W. Ockenfels reagierte sofort und konnte sein Glück kaum fassen: Ludwig Erhards Antiquitäten, Silberbesteck, feinstes Porzellan, Gemälde, Ehrendoktormäntel und -hüte, Staatsgeschenke, der Frack, in dem er zum Bundeskanzler vereidigt wurde, sein Personalausweis und ein wichtiger Zettel für die Familie. Die Wogen schlugen hoch: Sogar die ARD „Tagesthemen“ und das ZDF „Heute-Journal“ kritisierten in ausführlichen Berichten den spektakulären Verkauf an einen Privatmann – die Museen gingen leer aus. Dem SPIEGEL war die Story insgesamt drei Berichte wert: zuletzt 2010, als ein anonymes Konsortium den Nachlass für 2 Millionen Euro anbot. Die Fürther TV-Journalistin Evi Kurz, Vorstandsvorsitzende der Stiftung Ludwig-Erhard-Haus, begann ihre Recherche um den Verbleib dieses wichtigen Kulturerbes 2011, in dem Jahr, als die Idee aufkam, ein Ludwig Erhard Zentrum in Fürth zu errichten. Fast drei Jahrzehnte nach dem Verkauf gelang der Coup: Nach mehrjährigen Verhandlungen erwarb das LEZ den Nachlass aus Südafrika und führte ihn zurück in die Heimat. Ergänzt wird dieser Bestand durch großzügige Leihgaben der Urenkel Erhards.

 

In der "Schatzkammer" wird der persönliche Nachlass Ludwig Erhards erstmals öffentlich präsentiert.
Porträts, Zigarren und andere authentische Bilder und Objekte von Erhard werden in der "Schatzkammer" gezeigt.
Erhards Gehstöcke, sein Personalausweis und ein Notizzettel mit Hinweis auf ein Geldversteck.
Erhards Smoking, ausländische Orden und Auszeichnungen
Mitbringsel und Geschenke von Erhards rund 165 Auslandsreisen als Bundeswirtschaftsminister und Kanzler
1950er-Jahre-Kinderkaufladen der Familie Erhard