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Besuch von Bundespräsident a. D. Joachim Gauck im Ludwig Erhard Zentrum

Am Tag nach seiner Lesung nahm sich Joachim Gauck noch viel Zeit, um die Ausstellungen im Ludwig Erhard Zentrum zusammen mit Evi Kurz und dem wissenschaftlichen Kurator des LEZ, Prof. Daniel Koerfer, anzuschauen. Die folgenden Bilder geben einen Eindruck seines Besuches.

Bundespräsident a.D. Joachim Gauck als leidenschaftlicher Kämpfer für Freiheit und Demokratie

Am 3. April 2025 war Bundespräsident a.D. Joachim Gauck zu Gast im Ludwig Erhard Zentrum (LEZ), wo er mit einem eindrucksvollen Vortrag begeisterte. Im Fokus stand die aktualisierte Ausgabe seines Bestsellers „Erschütterungen", in dem er sich mit den Bedrohungen unserer Demokratie auseinandersetzt.

Im bis auf den letzten Platz besetzen großen Veranstaltungssaal des LEZ sprach Gauck mit großer Eindringlichkeit über das Erstarken populistischer Bewegungen von rechts wie von links  – sowohl in Deutschland als auch international – sowie über den Krieg in der Ukraine als Ausdruck russischer Aggression. Seine Ausführungen machten deutlich, wie verletzlich unsere freiheitlich-demokratische Grundordnung ist – bedroht von äußeren wie inneren Kräften.

Dass wir unsere Werte und Errungenschaften verteidigen müssen, ist für den Altbundespräsidenten alternativlos. Putins Brutalität gelte es mit aller Entschlossenheit zu begegnen, denn „die Ukraine kämpft auch für uns". In einer Nation, „die sympathisch lächelt, aber keine Waffen liefert und sich nicht bewaffnet, werden wir möglicherweise die letzte Generation" unserer Art sein, mahnt Gauck. Seine Forderung: „Eine offene und liberale Gesellschaft und entschlossenes Regieren schließen sich nicht aus." 

Evi Kurz, LEZ-Leitung und Vorstandsvorsitzende der Stiftung Ludwig-Erhard-Haus, verwies in ihrer Begrüßung auf Gaucks Biografie und sein besonderes Verhältnis zur Demokratie, die für ihn keine Selbstverständlichkeit, sondern ein hartumkämpftes Gut war: „Sicher bedurfte es auch Ihrer besonderen Weisheit und Klugheit und Ihrer ganz persönlichen Lebenserfahrung und damit Ihrer Seismografen, um schon seit Jahren richtig einzuschätzen, was da alles auf uns zurollt…“ 

Geboren 1940 in Rostock, wuchs Joachim Gauck in der DDR unter der autoritären Herrschaft des SED-Regimes auf. Nachdem sein Vater für vier Jahre als „Spion“ in einen sowjetischen Gulag gesperrt wurde, entwickelte der junge Joachim Gauck eine ausgeprägte antikommunistische Haltung. Als evangelischer Pfarrer wurde Joachim Gauck Mit-Initiator des kirchlichen und öffentlichen Widerstands gegen die SED-Diktatur und direkt nach der Wiedervereinigung am 3. Oktober 1990 Sonderbeauftragter der Bundesregierung für die Stasi-Unterlagen. 

In einer Zeit multipler Krisen, in der die Verunsicherung so groß ist wie niemals zu vor, appellierte der „Freiheitskämpfer, Aufklärer, Mahner und Versöhner“, wie Evi Kurz Joachim Gauck in ihrer Rede nannte, dennoch zu Freude und Dankbarkeit. In seinem Vortrag zeigte er Wege auf, wie die liberalen Errungenschaften unserer Gesellschaft auch künftig bewahrt werden können.

Einen symbolischen Osterkorb der Demokratie präsentierte Gauck dem Publikum am Schluss: Hinein muss alles, was das freiheitliche Gerüst dieser Bundesrepublik ausmacht und von uns oft gar nicht mehr richtig wertgeschätzt wird: freie gleiche und geheime Wahlen, Meinungsfreiheit, Versammlungsfreiheit, freie Medien, ein Land, in dem Bedürftige nicht unter Brücken schlafen müssen, ein Land ohne kriegslüsterne Militärs, ein Land mit einem unabhängigen Rechtssystem, das imstande ist, Politiker zu zähmen und auch das Recht, das eigene Land verlassen zu können. 

Bundespräsident a.D. Joachim Gauck entließ seine Zuhörer im Ludwig Erhard Zentrum nach minutenlangem Applaus gleichermaßen begeistert wie nachdenklich in den Abend und die Nacht.

Daniela Schadt, Lebenspartnerin von Joachim Gauck, erhält einen Blumenstrauß von Dr. Günther Niethammer, Vorstand der Stiftung Ludwig-Erhard-Haus.

Viele Zuhörerinnen und Zuhörer nutzen die Gelegenheit, sich im Anschluss ein Exemplar von Joachim Gaucks Werk signieren zu lassen. 

Nicht nur ein Buch, sondern viele wertvolle Gedanken und Anregungen können die Gäste, v. l. Dr. Christian Bühler, Vorsitzender des IHG-Gremiums Fürth, Tobias Winkler, MdB und Paul Heinz Bruder (Bruder Spielwaren) mit nach Hause nehmen.

Conny Ampferl, Bärbel Niethammer und Benita von Schimmelmann (v. l.) blicken auf einen spannenden Abend im LEZ zurück.

Joachim Gauck, Evi Kurz, Daniela Schadt und Peter Kurz freuen sich über eine gelungene Veranstaltung.

Sammlungstag

Nicht nur faszinierende Objekte bestaunen, sondern auch eigene Schätze mitbringen konnten die Besucherinnen und Besucher am 22. März 2025. Im Rahmen eines Sammlungstages bot das Ludwig Erhard Zentrum neben der Möglichkeit, persönliche Fundstücke begutachten zu lassen, auch besondere Führungen an.

Elisabeth Leutheusser-von Quistorp, Vertraute Ludwig Erhards und ehemalige Hausdame im Bonner Kanzlerbungalow, erzählte spannende Anekdoten zu außergewöhnlichen Objekten in unserer Ausstellung und gab persönliche Einblicke.

Exponate aus dem Nachlass von Ludwig Erhard und Fundstücke aus unserem Depot ermöglichten einen seltenen Einblick hinter die Kulissen unserer außergewöhnlichen Sammlung.

Ludwig-Erhard-Gespräch: Vor der Wahl – die vorgezogene Bundestagswahl

Die Vorstandsvorsitzende der Stiftung Ludwig-Erhard-Haus und Vorsitzende des Ludwig-Erhard-Initiativkreises Fürth e.V., Evi Kurz (rechts), lud am 11. Februar 2025 zu einem Ludwig-Erhard-Gespräch. Einen Blick hinter die Kulissen der Wahlorganisation in Bayern gab Dr. Thomas Gößl, Landeswahlleiter des Freistaats Bayern.

Dr. Thomas Gößl, Landeswahlleiter des Freistaats Bayern, sprach über die vielfältigen Aufgaben bei der Vorbereitung und Durchführung der Wahl, ließ aber keinen Zweifel daran, dass die Wahlleiter, die Wahlausschüsse und die Gemeinden die Wahl ordnungsgemäß und sicher durchführen können.

Anja Miller, seit Oktober letzten Jahres Leiterin von BR Franken, brachte im Gespräch mit Dr. Gößl die aktuellen Themen bei der vorgezogenen Bundestagswahl am Sonntag, den 23. Februar 2025. Das reichte von den Herausforderungen der kurzen Frist für die Briefwahl, auch für Deutsche im Ausland, über Vor- und Nachteile eines kürzeren Wahlkampfs bis zur Rolle sozialer Medien bei dieser Wahl. 

Frau Miller moderierte die lebhafte Diskussion mit Beiträgen und Fragen der Gäste aus Wirtschaft, Politik, Verwaltung und Wissenschaft, die von eigenen Erfahrungen im Wahlvorstand bis zum Einsatz sozialer Medien in der Politik reichten, von der Wahlrechtsreform 2023 bis zur Wahlprüfung.

Die Herausforderungen einer Bundestagswahl mitten im Fasching beleuchtete der Landeswahlleiter, während Anja Miller einen kurzen Blick hinter die Kulissen der „Fastnacht in Franken“ zwei Tage vorher gab.

Weitere Informationen zu den Wahlen bieten der WhatsApp-Kanal des Landeswahlleiters sowie weitere Internetangebote des Landeswahlleiters und der Bundeswahlleiterin.

Dr. Günther Niethammer, Vorstand der Stiftung Ludwig-Erhard-Haus, verabschiedete die Gäste.